Was ist  PäPKi®?

Die frühkindliche Entwicklung ist von besonderer Bedeutung für das spätere Leben. In den ersten 12 bis 18 Lebensmonaten richtet sich Ihr Kind aus der liegenden Position über verschiedene Haltungen bis zum aufrechten Stand auf. Diese Haltungen sind das Fundament für den physiologischen Aufrichtungsprozess. Nimmt ein Kind diese Haltungen ausgiebig ein, läuft die nachfolgende Entwicklung meist ohne Abweichungen weiter. Durch jeden neuen Entwicklungsschritt, den sich das Kind eigenständig erarbeitet hat (das eigenständige Umdrehen, koordiniertes Krabbeln, alleine hinsetzen), trainiert das Kind auch seine Sinneswahrnehmungen. Es lernt, die verschiedenen Wahrnehmungsbereiche wie z.B. das Gleichgewichtsempfinden, die Eigenwahrnehmung und das Sehvermögen aufeinander abzustimmen.

 

(Bild: Räumlich-konstruktive Störungen bei Grundschulkindern, Dr. W. Bein-Wierzbinski)

Diesen aktiven Prozess nennt man neuromotorische Aufrichtung. Durch diesen Prozess wird schon in der frühen Kindesentwicklung die Grundlage für eine optimale Sensorische Integration gelegt - eine gute Voraussetzung, auf der das weitere aktive Leben aufbaut.

Kommt es in dieser Phase zu Störungen oder Auslassen wichtiger Entwicklungsschritte, ist es ein Hinweis darauf, dass das im Grunde gesunde Kind Schwierigkeiten dabei hat, sich eigenständig gegen die Schwerkraft aufzurichten und den neuromotorischen Aufrichtungsprozess vollständig zu durchlaufen. Die wichtige Reifung weiterer Körper- und Hirnfunktionen verläuft abweichend.

Das Kind entwickelt eigene Bewegungsmuster, sogenannte Ersatzmotorikmuster. Oft verläuft auch die Ablösung der frühkindlichen Reaktionen (z.B. Such- und Saugreaktion, Moro-Reaktion=Schreckreaktion,...) nur sehr erschwert. Dies kann zu Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten führen, die oft erst im Vorschul- oder Schulalter deutlich werden. Diese Kinder sind medizinisch gesehen gesund, jedoch körperlich bzw. funktionell beeinträchtigt, so dass sie den Alltag nur mit sehr viel Energie meistern können. Nicht selten reagieren betroffene Kinder mit Verweigerung oder Trotzverhalten.

 

Der Name PäPKi® steht für Pädagogische Praxis für Kindesentwicklung.

Die Entwicklungs- und Lerntherapie nach PäPKi® wurde 1996 von Frau Dr. Wibke Bein-Wierzbinski aus Hamburg entwickelt. Die Erfahrungen aus verschiedensten Therapieformen wie z.B. Bobath, Vojta, Sensorische Integration nach Ayres führten zu einem ganzheitlichen Förderkonzept. In diesem Konzept wird der Schwerpunkt auf das Diagnostizieren und Beheben von neuromotorischen Aufrichtungsdefiziten gelegt, die in Verbindung mit Lern- und Verhaltensauffälligkeiten stehen.

 

Die Wirksamkeit wurde unter anderem mit einer empirischen Langzeitstudie (Räumlich - Konstruktive Störungen bei Grundschulkindern, Universität Hamburg, 2004) von Frau Dr. Bein-Wierzbinski nachgewiesen.

 

Weitere Informationen zum Thema PäPKi® finden Sie unter:
www.paepki.de